Gerhard Trede-Preis für Arrangement und Komposition

Der Gerhard Trede-Preis wird alle zwei Jahre vom Institut für kulturelle Innovationsforschung in Kooperation mit der Jazz-Abteilung der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) im Auftrag der Gerhard Trede-Stiftung ausgeschrieben.

Who is Who?

Prof. Wolf Kerschek

Komponist, Dirigent und Arrangeur

Der Echo-Klassik und Hamburger Jazz-Preisträger Wolf Kerschek ist international als Komponist, Dirigent und Arrangeur tätig. Zu seinem Spektrum gehört neben dem Who-is-Who des Jazz (HR, WDR, NDR Big Band, Metropole Orkest u.v.a.) auch die Klassik (Tokio Symphony, Salzburger Camerata, Utah/Nashville Symphony u.v.a.) und der nationale und internationale Pop (von Helene Fischer bis Rammstein & von Michael Bolton bis Rick Springfield). Er dirigierte und orchestrierte die FIFA-Hymne, die vor jedem Fußball-WM-Spiel erklingt, komponierte die offiziellen ARD-Songs für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, die Leichtathletik-WM in London und zur Frauenfußball-EM 2016, die Auslosung der WM 2018, die er auch im Kreml dirigierte und erhielt die Titel für die Weltrekorde als Dirigent des größten Orchesters der Welt (2016) sowie der größten Rockband der Welt (2019).

Seit 2004 ist der Leiter des Studiengangs Jazz und Professor für Jazzkomposition und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Als in den USA ausgebildeter Filmkomponist und Produzent hat er ein großes Netzwerk an Studiomusikern, welches auf große Produktionen mit Orchestern und Bigbands spezialisiert ist.

Hendrika Entzian

Kontrabassistin und Komponistin

Zunächst in Hamburg, dann in Köln studierte Hendrika Entzian Kontrabass. Neben ihrer Beteiligung an verschiedenen Kölner Projekten legte sie zunehmend mehr Augenmerk auf Komposition, absolvierte in der Folge ein Masterstudium Jazz- Arrangement und -Komposition ebenfalls an der HfMT Köln.
Mit ihrem Quartett veröffentlichte sie zwei CDs bei Traumton Records: „Turnus“ (2015) und „Pivot“ (2017). „Pivot“ wurde 2018 für den ECHO Jazz nominiert.
Hendrika schreibt und arrangiert regelmäßig für große Besetzungen wie u.a. der WDR Big Band, dem niederländischen Metropol Orchestra und dem Kölner Subway Jazz Orchestra und ist eine von zwei künstlerischen Leiterinnen des Landesjugendjazzorchesters Hamburg.
Mit Hendrika Entzian+ gründete sie ihr eigenes Jazz Orchester, dessen Debüt CD „Marble“ im April 2020 bei Traumton Records erschien. 2021 war diese Band in der Kategorie „Großes Ensemble des Jahres“ für den Deutschen Jazzpreis nominiert.
Hendrika Entzian ist WDR Jazzpreis-Trägerin in der Kategorie Komposition 2018. Sie ist Gastprofessorin im MA Bigband, dem  Kooperationsstudiengang der hr-Bigband und der HfMDK Frankfurt.

Foto: Stefanie Marcus

Clara Haberkamp

Pianistin und Komponistin

Die Pianistin und Komponistin Clara Haberkamp lebt in Hamburg. 

In den Jahren 1998 bis 2006 gewann sie mehrmals bei den Wettbewerben „Jugend jazzt“ und „Jugend musiziert“ auf Landesebene. Von 2006 bis 2009 war sie Mitglied im Landesjugendjazzorchester NRW. Tourneen mit der Big Band führten sie nach Südostasien, Malta, Israel und Estland. Von 2009 bis 2013 studierte sie Klavier am Jazz Institut Berlin, währenddessen war sie Mitglied im Bundesjazzorchester. Ihr Masterstudium im Fach Komposition an der HfMT Hamburg schloss sie im Mai 2017 mit der CD-Aufnahme eines eigens für die NDR Big Band komponierten Programmes ab. Für das Jahr 2021 übernahm sie die künstlerische Leitung des Konzertabends „Klassik meets Jazz“ im Konzerthaus Berlin im Rahmen von Young Euro Classic als Komponistin. Die Radiosendung „In Concert, Clara Haberkamp bei Young Euro Classic“ wurde für den Deutschen Jazzpreis 2022 nominiert. Mit dem „Newcomer Award“ des Festivals Jazz Baltica realisierte das Clara Haberkamp Trio im Jahr 2011 seine Erstveröffentlichung. Mit dem Album „Orange Blossom“ wurde das Trio für den Echo Jazz 2017 in der Kategorie „Newcomer“ nominiert. Das aktuelle Trio Album „Reframing the Moon“ wurde u.a. für einen Showcase auf der jazzahead! 2022 eingeladen. 

Mit ihrem Trio und als Solistin spielte Clara Haberkamp bereits auf zahlreichen Festival- und Konzertbühnen, u.a. bei der Jazz Baltica, beim Jazzfest Bonn, bei der BASF, im Rolf Liebermann Studio des NDR, bei arte concert etc. 

Sie ist Künstlerin der Agentur Wolkenstein und seit 2022 Piano Yamaha Artist. Zu ihren aktuellen kollektiven Projekten zählen das Candour Quartet mit Bassistin Lisa Wulff und Trompeter Jakob Bänsch und das Duo Azadi mit der iranischen Cellistin Atena Eshtiaghi. 

Als Stipendiatin der Claussen-Simon-Stiftung hat Clara Haberkamp zudem eine künstlerisch-wissenschaftliche Promotion an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg verwirklicht und kürzlich erfolgreich verteidigt. 

Foto: Anne de Wolff

Prof. Geir Lysne

Dirigent, Komponist und Arrangeur

Alex Black

CEO Sonoton Music

Agustín Pardo

Preisträger 2022, Dirigent und Leiter des Large Ensembles

Agustín Pardo Motz ist ein uruguayischer Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent. Derzeit lebt er in Deutschland, wo er nach seinem Master in Jazz-Komposition ein Doktorat (Dr. sc. mus.) an der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Hamburg absolviert. Außerdem besitzt er einen Bachelor in Komposition und einen Bachelor in Orchesterleitung von der Universidad de la República (UdelaR) in Montevideo, Uruguay. Er ist außerdem Absolvent der Escuela de Música Contemporánea (Berklee International Network) in Buenos Aires, Argentinien, im Fach Jazzgitarre und hat sich dort auf Arrangements und Komposition spezialisiert.

Als Komponist widmet er sich hauptsächlich dem Schreiben für große Ensembles wie Big Bands, Orchester und sinfonische Blasorchester. Seine Musik zielt darauf ab, einen Dialog zwischen den südamerikanischen Musiktraditionen, dem Jazz, der zeitgenössischen akademischen Musik und der sinfonischen Tradition herzustellen.

Seine Kompositionen und Arrangements wurden in verschiedenen Teilen der Welt aufgeführt, darunter Deutschland, die Schweiz, Österreich, Norwegen, Argentinien und Uruguay. Hervorzuheben sind die NDR BigBand, das Hamburger Jazz Kombinat, das Jazz Hall Large Ensemble, die HfMT BigBand, das Det Nye Norske Storband aus Oslo, das Orquesta Sinfónica del Sodre und verschiedene regionale Blasorchester aus Uruguay.

Als Dirigent leitete er Ensembles wie die NDR BigBand, das Jazz Hall Large Ensemble, die HfMT BigBand, das Large Ensemble der Norges Musikkhøgskole in Oslo, das European Jazz Workshop Large Ensemble, das Orquesta UTEC, die EUM BigBand, die Banda Departamental de San José und die Banda Sinfónica de Montevideo, um nur einige zu nennen.

Im Jahr 2022 wurde er mit dem ersten Gerhard-Trede-Preis für sein Werk „Die Elbe de la Plata“ ausgezeichnet. Im Jahr 2020 erhielt er den Nationalen Musikpreis des Ministeriums für Bildung und Kultur (MEC) in der Kategorie Tango für seine Komposition „Sol XIII“. Im Jahr 2022 gewann das Stück „No Llueve“ der La Imbailable Cumbia Orquesta, für das er die Arrangements schrieb, den Nationalen Musikpreis in der Kategorie Tropical.

Als Multi-Instrumentalist hat er an zahlreichen internationalen Tourneen teilgenommen und sich durch seine Vielseitigkeit in einer breiten Palette von Instrumenten und Musikstilen ausgezeichnet. Im Laufe seiner Karriere hat er auch mit verschiedenen Künstlern bei Platten Produktionen als Sessionmusiker und Produzent zusammengearbeitet.

Als Dozent ist er derzeit verantwortlich für den Bereich Komposition & Arrangements sowie den Bereich Forschung & Projektmanagement an der Universidad Tecnológica (UTEC) in Mercedes, Uruguay. Außerdem arbeitet er im Bereich Theorie & Komposition an der Fakultät für Künste der UdelaR in Montevideo. Zuvor war er Dozent an der Escuela Internacional de Música Contemporánea der Universidad Nacional Pedro Henríquez Ureña (UNPHU) in Santo Domingo, Dominikanische Republik, und am Conservatorio Sur in Montevideo, Uruguay.

Gerhard Trede-Preis 2024

Die vollständige Ausschreibung kann hier eingesehen werden:

Bewerben können sich alle Studierende, Alumni und Musiker*innen der Bereiche Jazz und Komposition bis 35 Jahre mit Wohnsitz in der EU oder der Schweiz. Prämiert wird ein Neuarrangement oder eine Rekomposition eines Originalwerkes von Gerhard Trede.

Eine Jury nominiert 6 Komponist*innen, deren Arrangements in einem öffentlichen Konzert in der JazzHall der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) präsentiert werden. Die Arrangements werden vom Large Ensemble der HfMT aufgeführt. Die Preisverleihung findet am 06. November 2024 in der JazzHall der HfMT statt. Die Nominierten erhalten je 500€, das Preisgeld ist auf 5.000 € dotiert.

Das Ensemble hat folgende Besetzung: Gesang, 1xReeds (as/ts/fl/cl/bcl), 1 Trompete, 1 Posaune, 2 Violinen, 1 Viola, 1 Cello, Harfe, 1x Schlagwerk (Pk/Xyl/Vib/Perc), Piano, Bass, Drumset

Die Bewerbungsphase endet am 31. August 2024 um 12:00 Uhr. Für eine vollständige Bewerbung ist es erforderlich, die Partitur digital als .pdf-Dokument an die Mailadresse iki(at)hfmt-hamburg.de zu senden und das Anmeldeformular unter http://preis2024.gerhard-trede.com auszufüllen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Q&A

Alle Informationen aus den Infocalls sind auch hier zum Nachlesen:

Sheet Music

Im Folgenden können 106 Leadsheets von Werken von Gerhard Trede heruntergeladen werden. Die Datei ist in zwei Teile aufgeteilt. Eine Übersicht aller Werke, die bei einem Publisher verlegt sind, können auf der Website von Sonoton Music oder bei EMI Records angefragt werden. Eine große Anzahl von Werken von Gerhard Trede kann außerdem im Tonlaboratorium angehört werden.

Der erste Gerhard Trede-Preis wurde im Jahr 2022 verliehen. Hier im Archiv gibt es weiterführende Informationen.

Archiv

Gerhard Trede-Preis 2022

Zum ersten Mal schrieb die Gerhard Trede-Stiftung 2022 einen Preis für das Neuarrangement eines Werkes von Gerhard Trede aus. Bewerben konnten sich Studierende des Jazz Studienganges an der Hochschule für Musik und Theater. Das Abschlusskonzert fand am 17. Juli 2022 in der Jazzhall statt. Es spielte das Large Ensemble der Hochschule unter Leitung von Agustín Pardo.

Nominiert wurden die vietnamesische Sängerin Mai Linh mit dem Tredetitel My blue heaven, Lauri Kadalipp aus Estland mit Fly to heaven, der australische Komponist Samuel Penderbayne mit Heimat, und Dahrling wann?;  der Komponist und Dirigent Agustin Pardo aus Uruguay mit Die Elbe de la plata, Alex Demos mit Au revoir sowie die französische Flötistin und Komponistin Clémence Manachère mit Evolution.

v.l.n.r.: Mai Linh, Alex Demos, Clemence Manaquère, Lauri Kardalipp, Samuel Penderbayne, Agustin Pardo

Der Gewinner des Wettbewerbs, Agustin Pardo, wurde von der Jury – Prof. Wolf Kerschek, Prof. Dr. Gordon Kampe, Prof. Dr. Reinhard Flender und Geir Lysn – für die Bearbeitung des Tredeschlagers „Die Elbe“ Die Elbe de la plata ausgezeichnet.

Die Urkunde wurde von dem Vorstandsmitglied der Gerhard Trede-Stiftung Volker Korella überreicht.

Hier können Sie die Gewinner-Komposition „Die Elbe de la plata“ von Agustin Pardo anhören:

Hier können Sie die nominierten Kompositionen „Heimat“ und „Dahrling wann?“ von Samuel Penderbayne anhören: